Peter Panyoczki
New Zealand
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Publikationen über Peter Panyoczki
Peter Panyoczki: Surface and Beneath
Benteli Verlag
192 Seiten
ISBN 978-3-7165-1822-9
Bestellung: peter(at)panyoczki.ch
Peter Panyoczki ist auf zwei Kontinenten zu Hause und so zeigt sich sein Leben als stetiger Emigrant: als ein sich ununterbrochen Fortbewegender, auch in seinem Werk, das von Spuren der Anwesenheit in Abwesenheit durchzogen ist.
Er gehört zur Generation der 1980er-Jahre, die sich polemisch von der Konzeptkunst verabschiedet hat, jedoch nicht einfach zur gegenständlichen Malerei zurückgekehrt ist, sondern ein konzeptuelles Interesse an der Frage nach der Medialität von Kunst hat: Kunst wird als Medium wahrgenommen, wenn ihre Sichtbarkeit auf den Prüfstand kommt.Sein Werk vollzieht das Paradoxon einer Kommunikation, die sich verweigert, indem sie mitteilt, woraus sie gemacht ist. Es ist wohltuend moralabstinent, vermeidet jedoch das Spannungsfeld von Selbstironisierungen und einer gesellschaftlich reflektierten "Kulturkritik" nicht.
In dieser bereits zweiten Monografie in diesem Verlag werden seine Arbeiten der letzten 13 Jahre gezeigt und in ganz unterschiedlich gearteten Beiträgen von Wystan Curnow, Brett Graham, Herbert Lachmeyer, Marianne Karabelnik und Beat Wyss von verschiedenen Seiten beleuchtet.
Peter Panyoczki: Distance and Proximity
with texts from Wystan Curnow, Georg Kohler and Peter Panyoczki
published by Imp.Press New Zealand, 2004
112 pages / 88 illustrations
ISBN 0-476-01102-7
Fr. 60.- / NZ$ 80.- (plus delivery)
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Peter Panyoczki, Monographie
60 farbige, 30 s/w Fotos, 159 Seiten, Kartoniert.
Benteli-Verlag, Bern, 1996.
ISBN 3-7165-0979-5
Fr. 78.00
Volker Schunk: Peter Panyoczki
Aus: PETER PANYOCZKI, MONOGRAPHIE, Benteli Verlag, Bern, 1996
Zu Beginn der 80er Jahre entfaltet sich das bildnerische Schaffen von Peter Panyoczki (geboren 1953) in der Distanznahme von avantgardistischen Trends wie in der Teilhabe an Positionen der Postmoderne. In den Bildkörper eingeritze Zeichnungen verbinden sich über erdigen Gründen mit prähistorisch anmutenden Spuren und Symbolen zu vieldeutigen Diskursen, die insbesondere seine materialhaften Sand- und Aschebilder in die Nähe eines Antoni Tapiès oder eines Rolf Iseli rücken.
"Es geht darum, Breschen in das Sein zu malen. Breschen, durch die das Unsichtbare sichtbar werde", äusserte sich der gebürtige Ungar, der als Kind mit seinen Eltern in die Schweiz flüchtete, ein philologisches Studium abschloss und autodidaktisch den Weg des Künstlers wählte.
Zunehmend zentriert sich sein Schaffen auf plastische und istallative Arbeiten. Schieferplatten, Treibholz, Baumrinde, Steine, Blei, Stahl, Federn naturhafte wie zivilatorische Materialien, montiert Panyoczki zu spannungsvollen Skulpturen, in der Schwebe zwischen archaisierenden, ethnisch geprägten Fetischformen und reflexiver Ironie.
Die Integration verwitterter Materie oder gefudnener Relikte evoziert zyklische Vorgänge. Auflösung und Umwandlung von Form und Stoff erscheinen wie ein Versuch, den Horizont des modernen Bewusstseins zu transzendieren auf verschüttete, im Prozess der Zivilisation vergessene Inhalte hin.
Das künstlerische Schaffen als Ritual der Versöhnung, das um seine Vergeblichkeit weiss und dennoch sich manifestieren muss: Panyoczkis allegorische Gesten, die Antagonismen und Brüche der Existenz "aufzuheben", haben nicht nur Parallelen zu Joseph Beuys, sie weisen ebenso zurück auf die symbolische Kunst der Jahrhundertwende wie auf den pantheistischen Idealismus der humanistischen Epoche.
Volker Schunk, 1996
Volker Schunk, Geboren 1944. Dr. phil.; lebt als Kunstpublizist und Ausstellungsmacher in Zürich.